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Aufbau einer Produktions-, Vertriebs- und Beratungsinfrastruktur für solarthermische Anlagen in Zimbabwe

Trotz massiver wirtschaftlicher und politischer Probleme, war es möglich, bis Mitte des Jahres 2004 375 Solaranlagen mit einer Gesamtkollektorfläche von 690 m², entsprechend einer installierten Leistung von 483 kWth, in Simbabwe zu fertigen und zu installieren.

Entwicklung von Thermosiphonanlagen
Im Rahmen des Projektes wurde in Kooperation mit lokalen Firmen und der Universität von Zimbabwe ein Thermosiphonsystem zur Warmwasserbereitung entwickelt, das unter lokalen Bedingungen und der nahezu ausschließlichen Verwendung von lokal verfügbaren Materialien gefertigt werden kann. Neben der organisatorischen und technischen Unterstützung bildet ein Ausbildungsprogramm den wesentlichen Teil dieses Projektes. Die Ausbildung und der Know-how Transfer erfolgen auf zwei Ebenen. Einerseits erhalten Handwerksbetriebe die zur Fertigung von Solaranlagen erforderliche praktische Ausbildung, andererseits erfolgt in Kooperation mit der Universität von Simbabwe die Qualifizierung von Studenten und technischem Personal.

Bisher wurden 8 Ausbildungslehrgänge mit 179 Teilnehmern durchgeführt.

Anlagenprüfstand
An der Universität von Simbabwe wurde ein Prüfstand errichtet, der es ermöglicht, Messungen an den gefertigten Solaranlagen durchzuführen und das Anlagenkonzept weiterzuentwickeln und zu optimieren. Damit soll eine nachhaltige Struktur geschaffen werden, die es ermöglicht, die Anlagenproduktion und Weiterentwicklung auch nach Abschluss des Projektes fortzusetzen.

Ein weiteres wesentliches Ziel des Projektes ist der Aufbau einer Vertriebs- und Wartungsinfrastruktur. Damit gewährleistet ist, dass die Anlagen in der schwierigen Startphase kostengünstig angeboten werden können, wurde zu Beginn des Projektes jede verkaufte Anlage mit ca. 50% der Kosten aus Projektmitteln gefördert. Diese Förderung nimmt in den Folgejahren schrittweise ab.

Zusätzlich wurden solare Trockner für den lokalen Markt entwickelt und gefertigt. Derzeit (Oktober 2005) sind sechs Trockner in Betrieb, die zur Trocknung von Früchten und Gemüse sowie zur Kaffeetrocknung eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Solartrocknern konnten die Qualität der getrockneten Produkte signifikant verbessert und die Verluste verringert werden. Zudem konnte durch den Einsatz von Solartrocknern der Arbeitsaufwand, der im Vergleich zur traditioneller Trocknung erforderlich ist und zumeist von den Frauen zu erbringen ist, signifikant verringert werden.

Mit der Produktion der Solaranlagen konnten mehrere wichtige Ziele gleichzeitig erreicht werden. Schaffung von Arbeitsplätzen in einem zukunftsträchtigen und umweltrelevanten Bereich in einem Land, in dem Sonnenenergie in reichlichem Ausmaß zur Verfügung steht und Schonung des sensiblen Ökosystems durch Verringerung der Abholzung, Reduktion der Emissionen in den Townships der Städte und Hebung des Hygienestandards für die Nutzer.

Die Errichtung von Solaranlagen ist auch hinsichtlich der zunehmenden Importabhängigkeit und Verknappung von elektrischem Strom in Simbabwe von Bedeutung.

Abschließende Projektphase 2005 - 2008

Aufbauend auf den Ergebnissen der vorhergehenden Phasen des Projektes sollen in einer abschließenden Phase die gewerblichen Kapazitäten für solare Warmwasseranlagen soweit gestärkt werden, dass sie unter den derzeitigen schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen in Simbabwe wirtschaftlich überleben können.

Das Projekt konzentriert sich daher nun einerseits auf die Ausbildung der beteiligten Kleingewerbeunternehmen in bezug auf die Verbesserung ihrer Buchhaltung, der Kostenkalkulation und des Marketing und andererseits sollen durch gezielte Maßnahmen zur Markterschließung im institutionellen Sektor (Spitäler, Resozialisierungs-Einrichtungen, Schulen, AIDS-Waisenheimen etc.) zwischen 15 und 20 Solaranlagen und im privaten Bereich rund 50 Solaranlagen errichtet werden.

Um eine hohe Qualität der Anlagen und eine möglichst lange Lebensdauer zu garantieren, werden Ausbildungskurse für die Betreiber durchgeführt und in Kooperation mit der „Solar Energy Industry Association of Zimbabwe“ (SEIAZ) ein Mindestqualitätsstandard für die Solaranlagen definiert. Die installierten Anlagen werden in der Folge von Mitarbeitern der SEIAZ nach den definierten Standards abgenommen und zertifiziert.

Das EZA Projekt 1865-02/2005 wird aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durch die „Austrian Development Agency“ (ADA) finanziert.

Portrait Werner  Weiss

Projektleiter

Dipl.-Päd. Ing. Werner Weiss

Auftraggeber

Austrian Development Agency (ADA)

Projektpartner

University of Zimbabwe, Harare, Zimbabwe
Domestic Solar Heating Ltd., Harare, Zimbabwe

Publikationen

Artikel in "erneuerbare energie" 2001

Werner Weiss und Anton Schwarzmüller, 2001

Solar Drying

Establishment of a production, sales and consulting infrastructure for solar thermal plants in Zimbabwe. W. Weiss and J. Buchinger.

Artikel Solar energy co-operation Austria-Zimbabwe

A contribution to sustainable development. W.Weiss and A. Schwarzlmüller, 2001.

Final report on the survey on demand of solar water heaters in the institutional sector

Written by T.Hove, B.Mubvakure, A. Schwarzlmueller

Status

abgeschlossen