Ziel des „Stadt der Zukunft“-Forschungsprojekts „Digitaler Zwilling“ war es, einen Digitalen Zwilling eines Bürogebäudes und der Haustechnik dazu zu nutzen, den laufenden Betrieb zu optimieren und den Energieverbrauch zu senken. Dazu wurde das Simulationsprogramm IDA ICE so weiterentwickelt, dass es den Status des Gebäudes bzw. der Haustechnik in Echtzeit widerspiegelt. Die praktische Umsetzung des Konzepts erfolgte nach Labortests an einem Bürohochhaus in Wien, das von der OMV genutzt wird.
Dieser Digitale Zwilling basiert auf der Simulationssoftware IDA ICE, die bisher vor allem zur Gebäude- und Anlagensimulation in der Planungsphase verwendet wurde. Neu entwickelt wurde die Möglichkeit, Messdaten aus dem Gebäude und auch Wetterdaten in Echtzeit in die Simulation einzulesen. Außerdem kann das Simulationsmodell an die gemessenen Werte angepasst werden, sodass genaue Echtzeit-Informationen über den Gebäudezustand fortlaufend zur Verfügung stehen. Diese können beispielsweise für die Optimierung der Regelung verwendet werden. Durch die Echtzeitsimulation stehen für die Optimierung alle Parameter im Gebäude- und Anlagenmodell als sogenannte virtuelle Sensoren zur Verfügung. Diese können für eine genauere Regelung als nur mit den tatsächlich im Gebäude installierten Sensoren verwendet werden, wodurch der Energieverbrauch gesenkt und der Nutzer*innenkomfort verbessert werden kann.
Andere Anwendungen des Digitalen Zwillings sind etwa ein vereinfachtes Facility Management mit Echtzeitvisualisierung oder das automatische Anpassen der Regelung an verändertes Nutzerverhalten beziehungsweise eine andere Nutzung der Räume, wenn Büros zum Beispiel in Besprechungsräume umgewandelt werden oder umgekehrt.
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