IEA DHC Annex TS8: Experimentelle Erforschung von Fernwärme- und Fernkältesystemen

Der erfolgreiche Um- und Ausbau von thermischen Netzen ist entscheidend für die Wärmewende. Dies bedingt neue Betriebsstrategien zur Nutzung volatiler Wärmequellen, die auf innovativen Flexibilisierungs-, Digitalisierungs- und Sektorkoppelungsansätzen basieren. Wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung solcher neuen Lösungen sind die Erprobung dieser Ansätze in Labor- als auch Feldexperimente in Verbindung mit digitalisierten Anwendungen.

Das IEA TCP „District Heating and Cooling“ strebt eine verbesserte Auslegung, Effizienzsteigerung und Optimierung des Betriebs von Fernwärme- und Fernkältesystemen (FWK) an. Der Annex TS8 befasst sich folglich mit der Förderung und verbesserten Nutzung experimenteller Untersuchungen zur Transformation, Dekarbonisierung und Flexibilisierung neuer und bestehender FWK-Systeme. Dabei steht der Einsatz digitaler Technologien im Vordergrund hinsichtlich der Fragestellungen (z.B. IoT- und Cloud-Lösungen, digitale Zwillinge, Machine Learning) und der experimentellen Durchführung (z.B. Hardware-in-the-Loop).

Der Annex TS8 bietet eine Plattform für den Austausch von Ergebnissen internationaler und nationaler Forschungsprojekte und sammelt relevantes Wissen, das u.a. in einem Guidebook, Fachartikeln und Vorträgen auf internationalen Veranstaltungen präsentiert wird. Die Schwerpunkte des Projektes umfassen:

• Bewertung des experimentellen Bedarfs von künftigen FWK-Anwendungen: Fokus auf Labor- und Feldversuche sowie die Einbindung von Praxispartnern für einen „Realitätscheck“.
• Versuchsplanung und -steuerung: Identifikation relevanter Forschungsfragen und Planung von Experimenten von FWK-Anwendungen auf Gebäude- und Netzebene.
• Validierung von Datensätzen und -quellen: Bewertung von Herausforderungen und Risiken bei der Datennutzung, inklusive Best-Practice-Beispiele und Fragen der Interoperabilität (z.B. via Data Spaces).
• Bewertung des Vernetzungspotentials von Testeinrichtungen: Ansätze zur Kopplung von Testinfrastrukturen vor dem Hintergrund der Sektorenkoppelung, sowohl auf Komponenten- als auch auf Systemebene.
• Sammlung von Beispielen: Identifikation, Überprüfung und Klassifizierung bestehender und in Entwicklung befindlicher Einrichtungen, Erstellung von Fact Sheets.