Nach dem Willen der Europäischen Kommission sollen bis zum Jahr 2025 in Europa 100 PEDs entstehen. Um diese Stadtteile zu realisieren, muss einerseits die Energieeffizienz der Gebäude verbessert werden. Andererseits müssen lokale Energieflüsse durch die Nutzung von eventuellen Energieüberschüssen kaskadiert und für die Deckung des restlichen Energieverbrauchs CO2-arme Energieerzeugungstechnologien eingesetzt werden.
PEDs zielen per se nicht darauf ab, einen jährlichen Nettoüberschuss an Energie zu erzielen. Vielmehr sollen die Auswirkungen auf die Energienetze minimiert werden, indem Optionen für ein besseres Lastmanagement und einen erhöhten Eigenverbrauch vor Ort sowie Technologien für Kurz- und Langzeitspeicher und Energieflexibilität bereitgestellt werden. Intelligente Steuerungen und Nutzung von Energieflexibilitäten ermöglichen es, die Nachfrage mit der Produktion vor Ort so weit wie möglich in Einklang zu bringen.
Die Realisierung von PEDs benötigt eine multisektorale Herangehensweise. Erforderlich sind nicht nur innovative Gebäudetechnologien, sondern insbesondere auch neue Definitionen und Schlüsselkonzepte für die Konzeption von PEDs. Methoden, Tools und Technologien für die Planung und Umsetzung, Methoden für die Ex-Ante-Wirkungsabschätzung sowie das Ex-Post-Monitoring von PEDs, neue Organisations- und Geschäftsmodelle sowie Handlungsleitfäden für die Planung von PEDs sind dafür notwendig.
Hier setzt der IEA SHC Annex 83 an, der das Wissen und die Erfahrung der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft zu PEDs sammeln, systematisieren, synthetisieren und in einer für Praktiker*innen verständlichen Form aufbereiten wird. Durch das Projekt wird es führenden österreichischen Forschungseinrichtungen ermöglicht, die gewonnenen Erkenntnisse der internationalen Forschungsgemeinschaft in Bezug auf „Positive Energy Districts“ nutzbar zu machen.