Großwärmespeicher als Teil von Fernwärmenetzen werden in Zukunft eine elementare Rolle spielen, um eine 100%-ige Energieversorgung aus Erneuerbaren zu erreichen. Hier ermöglichen Erdbeckenspeicher saisonale Speicherung erneuerbarer Wärme sowie flexible Wärmespeicherung von industrieller Abwärme oder power2heat-Konzepten. Da derartige Systeme meist im urbanen Umfeld realisiert werden, muss aus Kostengründen die notwendige Oberfläche minimiert werden. Dies kann durch eine vertikale Bauweise sowie durch Doppelnutzung der Abdeckung geschehen.
Wärmenetze werden als eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende betrachtet, da sie eine intelligente Vernetzung erneuerbarer Energien und Abwärmequellen, Speichern sowie Wärmeabnehmern und die Kopplung mit anderen Energieversorgungsnetzen (Strom, Gas) zur Steigerung der Gesamteffizienz und Wirtschaftlichkeit sowie zur Reduktion von CO2-Emissionen zukünftiger Energiesysteme ermöglichen.
Das Projekt IEA IETS TCP Task 17 „Membranfiltration zur energieeffizienten Trennung lignozelluloser Biomassebestandteile“ verfolgte das übergeordnete Ziel durch energie- und kosteneffiziente Trenntechnologien eine optimierte Nutzung von lignozellulosehaltigem Material in einem Bioraffinerieansatz sicherzustellen. Der Zellstoff- und Papierindustrie kommt aufgrund des Einsatzstoffes Holz sowie der hochvolumigen Produktion eine besondere Rolle in der Bioraffinerie zu. Da diese Industriesparte in Österreich gleichzeitig zu den energieintensivsten Industrien zählt, wurde im Zuge des Projektes ein spezieller Fokus daraufgelegt. Ziel der Bioraffinerie ist eine möglichst hohe Wertschöpfung im Sinne einer kaskadischen Rohstoffnutzung. Membrantrennverfahren vereinen die stoffliche Nutzung der Komponenten durch zum Teil selektive Trennmechanismen mit Energieeffizienzmaßnahmen. Von großem Interesse sind emergierende Membranprozesse wie z.B. Vorwärtsosmose (VO), Membrandestillation (MD), Pervaporation (PV) und Flüssigmembranpermeation (FMP).
Öffentliche Gebäudeverbände wie Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen beherbergen oft kritische Infrastruktur, die permaent und zuverlässig verfügbar sein muss. Daher sind diese Strukturen auf stabile und krisensichere Energieversorgung angewiesen, die zugleich möglichst nachhaltig und kosteneffizient zu sein hat. Ziel des IEA EBC Annex 73 ist die Entwicklung von Werkzeugen für den Planungsprozess von resilienten, effizienten und emissionsarmen Energiesystemen für solche Gebäudeverbände mit kritischer Infrastruktur.
Kooperatives Wohnen Volkersdorf – Suffizienz, Flächen sparen und Energieeffizienz im Areal
Am Beispiel des gemeinschaftlich geplanten Wohnprojekts „KooWo“ in Volkersdorf soll Suffizienz umgesetzt und das übergeordnete Ziel einer ganzheitlichen Energie- und CO2-Reduktion erreicht werden.
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Anwendbarkeit und Umsetzbarkeit innovativer und nachhaltiger Wärme- und Kälteversorgung auf Basis Kalter Fernwärme zu ermöglichen bzw. zu erhöhen. Um das zu erreichen, erfolgt die Entwicklung komplexer technischer Systemlösungen und von methodischen und simulationstechnischen Grundlagen für die Konzeption, Planung und langfristige Bewertung solcher Systeme. Weiters wird ein stochastisches Modell für die Langzeitbewertung von Systemlösungen auf Basis variierender Rahmenbedingungen und exogener Szenarien entwickelt. Aufbauend auf die erarbeiteten Systemlösungen und der technisch/ökologischen Bewertung werden für maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen für Kalte Fernwärme erarbeitet, die dann in eine ökonomische Bewertungsmethode einfließen.
Ziel des Projektes ist die durchgehende planungsbegleitende Lebenszyklusanalyse von Gebäuden mit besonderer Ausrichtung auf die Planung und Errichtung CO2-neutraler Gebäude durch die Anwendung von Building Information Modeling (BIM).
Die kosteneffiziente Sanierung bestehender Stadtteile und Siedlungen erfordert die richtige Balance zwischen Energieeffizienzmaßnahmen und Maßnahmen zum Einsatz Erneuerbarer Energieträger. Wie diese richtige Balance ausschauen kann, wird in diesem Projekt nachgegangen.
Ziel des Projekts ist es, einen durchgängigen Prozess zur energetisch-wirtschaftlichen Optimierung von Null- und Plusenergiegebäuden in allen Planungsphasen vom regionalen Entwicklungskonzept bis zum Rückbau des Gebäudes zu entwickeln, für die planungsbegleitenden Akteure aufzubereiten und online zur Verfügung zu stellen. Neben der Beschreibung des durchgängigen Planungsprozesses sollen wichtige Kostenkenngrößen und Einsparpotenziale in einer Datenbank verfügbar gemacht werden.
In unterschiedlichen Reststoffen wie Produktionsabwässern, kommunalen Abwässern oder Gärresten sind große Mengen von Ammonium (in Form von Stickstoffsalzen) gebunden. Mangels effizienter Rückgewinnungstechnologien geht der darin mitgeführte Wasserstoff ungenutzt verloren. Beide im vorliegenden Projekt adressierten Problemstellungen, die effiziente Gewinnung von Ammoniak als Gas und die Nutzbarmachung und energetische Verwertung von Ammoniak in einer Brennstoffzelle erfordert die Entwicklung neuer angepasster Technologien.
Im Rahmen des Projektes „Ammonia-to-Power“ werden ein Vakuum-Membrandestillationsverfahren (MD) zur Ammoniakgasgewinnung und eine Ammoniak-Brennstoffzelle (Ammoniak SOFC - solid oxid fuel cell) entwickelt.
Das Ergebnis des Projektes ist eine optimierte MD-Anlage im Labormaßstab mit geeignetem Membranmodul und geeigneten Betriebsparametern, sowie ein 5kW Ammoniak-SOFC CHP (combined heat and power)-System, worauf aufbauend ein Real-Scale-Konzept ausgearbeitet wird.