"nachhaltige technologien" 1|2020
Der Klimawandel wird europaweit zu einem ver- stärkten Anteil an Laubhölzern führen. Die damit zusammenhängenden Fragen im Bereich Rohstoff- erzeugung, Be- und Verarbeitung, Umwelt- und Sozialwissenschaft werden von unterschiedlichen Departments und Instituten an der BOKU bearbeitet (siehe vorhergehende Grafik). Da nicht alle Frage- stellungen BOKU-intern bearbeitet werden können, wird auch mit in- und ausländischen Institutionen außerhalb der BOKU zusammengearbeitet, wie z. B. mit dem Bundesforschungszentrum Wald (BFW) oder mit Institutionen im Rahmen des EU-Forschungsrah- menprogrammes Horizon Europe. Die BOKU hat bereits an der Erstellung der Öster- reichischen Bioökonomie-Strategie [1] mitgearbeitet und ist auch an der Erstellung des Aktionsplanes zur Umsetzung der Strategie beteiligt. Ziel der Ös- terreichischen Bioökonomiestrategie ist es, konkrete Maßnahmen zur Etablierung der Bioökonomie in Ös- terreich zu identifizieren, um biobasierte Produkte, Bioenergie sowie damit verbundene Technologien und Dienstleistungen zu forcieren. Neben der Siche- rung von Arbeitsplätzen und der Förderung der wirt- schaftlichen Entwicklung stehen die Erreichung der Klimaziele, die Reduktion der fossilen Abhängigkeit, die Förderung von Innovationen sowie die Förderung einer nachhaltigen gesellschaftlichen Transformation im Fokus der Aktivitäten. Bioökonomie international Auf internationaler Ebene hat die BOKU im Juli 2019 mit fünf anderen auf Bioökonomie spezialisierten Universitäten (AgroParisTech, Universität Bologna, Universität Hohenheim, Universität Wageningen, Eastern University Finland) ein Memorandum of Understanding abgeschlossen und die European Bioeconomy University Alliance (EBU) gegründet. Die sechs Universitäten haben eine verstärkte Zusammenarbeit bei bioökonomischen Aktivitäten in Forschung und Lehre beschlossen. Sie streben gemeinsam Forschungskooperationen und einen ver- stärkten Austausch von Studenten und Professoren sowie die Entwicklung gemeinsamer Lehrpläne an. Es gibt einige Institutionen, die in Teilbereichen der Bioökonomie forschen und lehren, aber der gesamt- heitliche Ansatz des Zentrums für Bioökonomie der BOKU ist ein österreich- und europaweites Alleinstel- lungsmerkmal. Das Zentrum für Bioökonomie möchte dieses Alleinstellungsmerkmal in den kommenden Jahren bestmöglich weiterentwickeln. Dr. Martin Greimel ist Leiter des Zentrums für Bioökonomie an der Universität für Bodenkultur. martin.greimel@boku.ac.at "Wichtig bei Bioraffinerie-Entwicklungen bzw. allgemein im Bereich Bioökonomie ist, dass nicht alles, was biobasiert ist, automatisch auch nachhaltig und ökologisch sinnvoll ist. Hier ist daher eine Gesamtbetrachtung notwendig, da auch nachwachsende Rohstoffe nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Bioökonomie ist als Teil der Kreislaufwirtschaft zu denken, wobei die Kreisläufe beginnend bei der Produktion über die Nutzung bis hin zum Ende des Produktlebenszyklus betrachtet werden." Josef Innerlohinger, Head of Monitoring & Funding, Global R&D, Lenzing Aktiengesellschaft Weiterführende Informationen / Links im E-Paper [1] Link zur Österreichischen Bioökonomie-Strategie: https://www.bmnt.gv.at/umwelt/klimaschutz/biooekonomie/Bio%C3%B6konomie-Strategie-f%C3%BCr-%C3%96sterreich.html
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