„Nachhaltige Technologien 2 | 2022"

Prozesswärme mit Technologien wie Abwärmenut- zung, Wärmepumpe oder PV vergleichbar werden. Die Bedeutung unterschiedlicher Kriterien in ver- schiedenen Projektentwicklungsphasen wird ebenso identifiziert. Diese Erkenntnisse fließen schließlich in die Arbeiten des Subtasks A zur Auslegung inte- grierter Energiesysteme ein und tragen damit dazu bei, die Rolle von solarer Prozesswärme nachhaltig zu stärken. Zusammenfassend können die folgenden Schlüssel- ergebnisse der Umfrage angeführt werden: • Ökonomische Parameter wie Wärmegestehungs- kosten, Amortisationszeit oder interner Zinsfuß werden in allen Projektphasen als äußerst relevant angesehen. Auch innovative Ansätze wie P50/P90 1 sind von hohem Interesse für Investoren. • Betriebskosten einzelner Komponenten und des gesamten Systems werden in der ersten Projekt- phase der Machbarkeitsstudien als mäßig wichtig erachtet, wobei die Bedeutung in den späteren Projektphasen deutlich zunimmt. • Investitionskosten sind im Allgemeinen von großem Interesse, wobei die Bedeutung in der Detailplanungsphase ihren Höhepunkt erreicht. • CO 2 -Vermeidungskosten werden in allen Phasen als äußerst relevanter Parameter betrachtet, während die geschaffenen grünen Arbeitsplätze überraschender Weise von geringerem Interesse sind. • Es gibt keine signifikanten Auswirkungen des Standorts der Befragungsteilnehmer auf die Umfrageergebnisse. Die Umfrageergebnisse bestätigen die Notwendigkeit neuer Bewertungskriterien für SHIP (technische, öko- nomische, ökologische, nicht-energetische Vorteile) und erfordern gleichzeitig eine klare Definition dieser Kriterien für den gesamten industriellen Sektor. Dies ermöglicht die Vergleichbarkeit der Technologie mit anderen erneuerbaren Energien und stärkt die Rolle und Anerkennung von SHIP in zukünftigen industriel- len Energiesystemen. Zusammenfassung und Ausblick Das übergeordnete Ziel des IEA SHC Task 64 ist es, sola- re Prozesswärme als wichtigen Bestandteil zukünftiger hybrider Versorgungssysteme im industriellen Sektor zu platzieren. Dazuwerden die Ergebnisse aus Subtask E weiter aufbereitet und die relevantesten Bewer- tungskriterien definiert. Kern ist es, standardisierte technologieübergreifende Berechnungsmethoden der unterschiedlichen Parameter zu definieren, die im Wesentlichen auf Ergebnissen aus Vorprojekten unterschiedlicher Technologiekollaborationspro- gramme (TCPS) der IEA aufbaut. Somit soll die solare Auswahl der Umfrageergebnisse (6 von 21 Kriterien) und ihre Bedeutung in den verschiedenen Projektphasen: Unerlässlich, Nice-to-have, Neutral, Nicht wichtig Dipl.-Ing. Jürgen Fluch ist Leiter des Bereichs „Industrielle Systeme“ bei AEE INTEC. j.fluch@aee.at Dr. Jana Fuchsberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bereichs „Industrielle Systeme“ bei AEE INTEC. j.fuchsberger@aee.at Weiterführende Informationen / Links im E-Paper https://task64.iea-shc.org/ 1 Überschreitungswahrscheinlichkeit: der erwartete Ertrag der Anlage und abgeleitete wirtschaftliche Parameter werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 50/90 Prozent nicht unterschritten 100% 80% 60% 40% 20% 0% Umsetzung/ Inbetriebnahme Detailplanung Machbarkeitsstudien Unerlässlich Nice-to-have Neutral Nicht wichtig CO 2 -Vermeidungskosten 100% 80% 60% 40% 20% 0% Umsetzung/ Inbetriebnahme Detailplanung Machbarkeitsstudien Unerlässlich Nice-to-have Neutral Nicht wichtig P50/P90 1 29 28 INDUSTRIELLE SYSTEME

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