„Nachhaltige Technologien 2 | 2022"

Die erste Maßnahme umfasste die Implementierung einer neuen AWP (8 MW th ) zur Erhöhung der Abwär- menutzung am Standort von AustroCel in Hallein im Jänner 2020. Das zweite Konzept umfasste die Ent- wicklung eines Öko-Energieparks für die Stadt Salzburg (Biomassekessel mit rund 9 MW th , Biomasse-KWK mit rund 8 MW th , Absorptionswärmepumpe rund 14 MW th ) und ist technisch abgeschlossen. Die Umsetzung wird aktuell mit den neuen regulatorischen Rahmenbedin- gungen bewertet. • Wärme aus Abwasser Wien – Liesing: Konzeptent- wicklung für die Nutzung von Abwasser direkt aus dem Kanal als Wärmequelle für eine 2 MW th -Wärme- pumpe und Einspeisung in ein Sekundärnetz der Fernwärme Wien. Für das Projekt ist noch keine Umsetzungsentscheidung erfolgt. • Großsolarthermie Salzburg (Big Solar Salzburg): Erweiterte Konzeptentwicklung für eine Großsolar- thermieanlage (rund 30 000 m² Kollektorfläche), einen Großwasserwärmespeicher (rund 20 000 m³) und die Integration einer Absorptionswärmepumpe (rund 14 MW th ). Für das Projekt ist noch keine Umsetzungs- entscheidung erfolgt. Wesentlichste Ergebnisse und Ausblick ThermaFLEX hat gezeigt, dass großtechnische Umset- zungen auch in relativ kurzer Zeit möglich sind. Eine integrierte Betrachtungsweise auf Systemebene ist genauso notwendig wie die Nutzung neuer Methoden, und muss immer im Gesamtkontext einer langfristigen Entwicklungsstrategie stehen. Neben dem begleitenden Daten-Monitoring wurden zur Bewertung ganzheitliche System- und Lebenszyk- lusanalysen durchgeführt. Dies stellt für Wärmenetze eine gänzlich neuartige wissenschaftliche Methode dar und berücksichtigt die gesamte Wertschöpfungs- kette. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigten die Auswirkungen der gesetzten Maßnahmen auf Treib- hausgasemissionen sowie Primärenergieverbrauch deutlich auf. Durch die Erarbeitung von Verwertungs- strategien wurden ein hohes Multiplikationspotenzial und die Skalierbarkeit aufgezeigt. All diese Schritte führten zu vielfältigen Lerneffekten für die Weiterentwicklung und die Übertragung auf den gesamten Sektor der netzgebundenen Wärmever- sorgung. Um die Wärmewende im Fernwärmesektor weiter voranzutreiben, bedarf es jedoch weiterer Forschungsprojekte an der Nahtstelle zur Umsetzung, die sich mit noch nicht vollständig gelösten Frage- stellungen wie z. B. dem Thema Langzeitspeicher, dem Phase-out aus den großen Gas-KWK-Anlagen sowie weiterführenden Themen der Digitalisierung befassen. Das Leitprojekt ThermaFLEX wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und unter dem Schirm des Green Energy Lab als Teil des Programms „Vorzeigeregion Energie“ durchgeführt. "Wärmenetze eignen sich hervorragend zur Einbindung von erneuerbaren Energien sowie Abwärme und ermöglichen die Kopplung mit anderen Energiesektoren bzw. Energieinfrastrukturen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Abfedern der Unterschiede zwischen Erzeugung und Verbrauch durch flexible Speicherkapazitäten und intelligente Regelstrategien." Theresia Vogel , Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds Foto: Klima- und Energiefonds Weiterführende Informationen / Links im E-Paper Projekt Thermaflex https://thermaflex.greenenergylab.at/ Ing. Christian Fink ist Geschäftsführer von AEE INTEC. c.fink@aee.at Dipl.-Ing. Dr. Ingo Leusbrock ist Leiter, i.leusbrock@aee.at, und Dipl.-Ing. (FH) Joachim Kelz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bereichs „Städte und Netze“ bei AEE INTEC. j.kelz@aee.at

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