„nachhaltige technologien 03 | 2023"
mische Leistung von zirka 18 Megawatt besitzen werden. Die drei Wärmepumpen, die heute schon in Simmering stehen, haben einen langen Weg aus Frankreich hinter sich. Jede der rund 12 Meter langen, 9 Meter breiten und 7 Meter hohen Wärmepumpen bringt ein Betriebsgewicht von rund 205 Tonnen auf die Waage. Im Jänner 2023 wurden die Wärmepum- pen innerhalb von 14 Tagen eingebracht, dabei wur- den die einzelnen Behälter mit einem Gewicht bis zu 47 Tonnen übereinander gebaut und präzise an ihrem endgültigen Standort positioniert. Aktuell werden die Pumpen- und Rohrleitungen der quellen- und sen- kenseitigen Versorgung, die elektrischen Anlagen so- wie die leittechnische Einbindung am Anlagenstand- ort eingerichtet. Des Weiteren wurde eine PV-Anlage am Dach des eigens für die Großwärmepumpenanla- ge errichteten Gebäudes installiert. Bis zum Jahres- ende soll die Errichtung der ersten Ausbaustufe ab- geschlossen sein und die Großwärmepumpenanlage in Betrieb gehen. In den nächsten Jahren werden die weiteren Wärmepumpen in die Anlage eingebracht, wodurch die thermische Gesamtleistung von 55 Me- gawatt auf 110 Megawatt ansteigen wird. Dadurch wird ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Dekar- bonisierung der Wiener Fernwärme gesetzt. Bereits ab Jahresende wird durch die Großwärme- pumpenanlage klimaneutrale Fernwärme für bis zu 56.000 Wiener Haushalte erzeugt werden. Im Voll- ausbau ab 2027 kann Wien Energie mit der Anlage bis zu 112.000 Wiener Haushalte mit klimafreund- licher Fernwärme versorgen, wodurch sich im Teil- betrieb eine Einsparung von 150 000 Tonnen CO 2 und im Endausbau eine CO 2 -Einsparung von bis zu 300 000 Tonnen CO 2 pro Jahr ergibt. Um einen kli- mafreundlichen Strombezug für die Wärmepumpen- anlage zu ermöglichen, wird der Strom direkt vom naheliegenden Wasserkraftwerk Freudenau bezogen werden, wodurch der Betrieb der Anlage vollständig erneuerbar sein wird. Der Anteil an erneuerbarer Fernwärme im Erzeugungsportfolio von Wien Ener- gie wird dadurch Ende des Jahres um zirka 7 Prozent steigen. Mit Abschluss der zweiten Ausbaustufe wird der erneuerbare Anteil um weitere 7 Prozent anstei- gen. Wien Energie investiert rund 70 Millionen Euro in das Klimaschutz-Großprojekt. Das Projekt wird aus den Mitteln der Umweltförderung des Bundesminis- teriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert und um EU- Förderungen (IWB/EFRE) wurde angesucht. Im Endausbau besteht die Wärmepumpen-Anlage aus sechs Wärmepumpen, welche jeweils eine ther- "Die Wärmewende ist entscheidend für den Erfolg des Klimaschutzes! Um die Fernwärme in Wien auf erneuerbare Quellen umzustellen, setzen wir neben Geothermie vor allem auf den Einsatz von Wärmepumpen. Mit Wärmepumpen können wir unterschiedlichste vorhandene Abwärmequellen nutzen, um damit nachhaltig Wärme für die Wiener*innen zu produzieren. So machen wir Wien bis 2040 klimaneutral." Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung Foto: Wien Energie / Martina Draper Dipl.-Ing. Dr. Rusbeh Rezania ist Leiter des Ausbaus erneuerbarer Fernwärmeerzeugung bei Wien Energie. rusbeh.rezania@wienenergie.at Schema der Großwärmepumpenanlage am Standort der ebswien Kläranlage 13 12 INTEGRATIONSVIELFALT WÄRMEPUMPE
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