„nachhaltige technologien 03 | 2023"

2.500 Tonnen CO 2 pro Jahr ein - verglichen mit einem Gasbrenner. Nach eigenen Marktstudien beläuft sich der Gesamtmarkt für Abwärmenutzung in Europa für den Temperaturbereich zwischen 100 °C und 200 °C auf etwa 100 TWh in der Industrie und fast noch einmal so viel für Fernwärme. Wir gehen davon aus, dass wir rund 10 TWh Energie pro Jahr mit Rotations- wärmepumpen erzeugen könnten. Für die Erzeugung dieser Energie mit Erdgas würden allein in Europa jährlich eine Milliarde Kubikmeter Erdgas benötigt, die durch die Rotationswärmepumpen-Technologie substituiert werden können. Außerdem würde die Er- zeugung dieser Wärme mit Gas 3,2 Millionen Tonnen CO 2 freisetzen, die eingespart werden können, wenn die Rotationswärmepumpe mit 100 Prozent erneuer- baren Energien betrieben wird. Auf globaler Ebene gibt es ein Reduktionspotential von ca. 300 Mrd. m 3 Erdgas pro Jahr und ca. 1 GT CO 2 -Emissionen - was 2 Prozent der globalen CO 2 -Emissionen entspricht - mit nur einer Technologie! Natürlich ist es bis dahin ein weiter Weg, ecop steht am Anfang dieser Entwicklung, es sind zwei Anlagen in Betrieb, eine für laufende Test- und Demonstra- tionszwecke, eine andere läuft seit zwei Jahren bei einem Fernwärmeanbieter, wo die Kondensatorküh- lung, die für die Verstromung nötig ist, genutzt wird, um die Vorlauftemperatur zu erhöhen. Diese wurde zuvor als Abwärme an die Umgebungsluft abgegeben. Die möglichen Projekte sind vielfältig. Es liegen mehr als 200 konkrete Projektanfragen vor – entsprechend werden zurzeit die Produktionskapazitäten massiv ausgebaut. Forschung und Entwicklung werden aller- dings immer der Kern von ecop bleiben. So gibt es Nachfrage nach anderen Leistungsklassen und Kon- zepte zur Weiterentwicklung der Technologie. Und schließlich kann die Technologie auch zur Kälteer- zeugung eingesetzt werden – das Fernziel lautet also „Rotation Chiller“. Durch einen zyklischen Betrieb ergibt sich ein hoch- effizienter und linear steuerbarer thermodynami- scher Prozess, der gegenüber der konventionellen Wärmepumpentechnologie folgende herausragende Merkmale und Vorteile aufweist: 1. Höhere erreichbare Temperaturen (bis 200 °C) 2. Sehr hohe Flexibilität – unterschiedliche Betriebs- zustände mit ein- und derselben Maschine 3. Großer Temperaturhub möglich (bis zu 55 Kelvin innerhalb eines Prozesses) 4. Hocheffizient auf allen Temperaturniveaus (COP je nach Anwendung zwischen 4,0 und 7,0) 5. Signifikante Quellenkühlung möglich 6. Umweltfreundlich und sicher Die Technologie wurde von externen Partnern zertifi- ziert, evaluiert und in Forschungsprojekte integriert. ecop wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt bei- spielsweise mit dem Sieg im europaweiten Innova- tors Award des European Institute of Innovation and Technology (EIT). Die Relevanz für die Industrie ist sehr hoch. Studien zeigen, dass rund 40 Prozent des Wärmebedarfes in der Industrie im Bereich bis 200 °C liegen, etwa für Prozesse zur Dampferzeugung, Trocknung oder Sterilisierung. Das betrifft verschiedenste Branchen, wie etwa die Energie- und Bauwirtschaft, Papier- und Textilindustrie, Nahrungsmittel- und Getränkeher- stellung, Chemie und Metallverarbeitung. Anwen- dungsfelder liegen aber auch bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff oder der Optimierung von Solar- thermie – und somit in der Kombination verschiedener Zukunftstechnologien. Das Gas- und Emissionseinsparungspotenzial der ecop-Technologie ist riesig und könnte für die Indus- trie einen Wendepunkt darstellen. Jede Anlage spart Bernhard Adler, Gründer und CEO von ecop Technologies GmbH. bernhard.adler@ecop.at Schema des Funktionsprinzips Quelle: ecop

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