„nachhaltige technologien 03 | 2023"
Testfassade Eine Testfassade wurde von der Firma Kulmer Holz- Leimbau in Zusammenarbeit mit Architekt Nuss- müller entwickelt und in der sogenannten Passys Testzelle im Außenlabor der Universität Innsbruck montiert, um die Prototypen der dezentralen Wärme- pumpen und des fassadenintegrierten Lüftungsge- rätes zu testen (siehe Abbildung 3). Die Errichtung der Testfassade diente auch dazu, das Konzept der vorgefertigten Fassade und den bauphysikalisch pro- blemlosen Betrieb zu bestätigen. Die vorgefertigte Fassade hat eine Dämmstärke von 24 cm. Hinter dem Lüftungsgerät und hinter der Wärmepumpenaußen- einheit wurde aus Platzgründen eine hocheffiziente Dämmung (Aerogel) verwendet. Dadurch werden Kondensationsprobleme auf der Rückseite der in die Fassade integrierten Geräte vermieden und der Einfluss der Geräte auf die thermischen Verluste reduziert. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Installation der Luftkanäle gelegt, um Geräusche in der Wohnung zu vermeiden und das Lüftungssystem mit geringstmöglichem Eingriff in die Wohnung inte- grieren zu können. Insbesondere ist der Schallschutz durch die Telefonschalldämpfer gewährleistet und die Erschließung der Nassräume (Abluft) wurde über den Fenstersturz realisiert. Daher sind keine zusätz- lichen Bohrungen in der Bestandswand erforderlich. Für beide innovativen Wärmepumpen-Lösungen wur- den verschiedene Konfigurationen von hydraulischen Kreisläufen analysiert und Konzepte entwickelt. Sie erlauben, die Systeme flexibel, modular und skalier- bar zu gestalten und so den Platzbedarf in der Woh- nung zu minimieren. Die Booster-Wärmepumpeneinheit (semi-zentrales System) von iDM ist so kompakt, dass sie bei Tür- höhen von ca. 2 m und Raumhöhen von mindestens 2,5 m über den Türen beispielsweise in Bad oder WC installiert werden kann. Sie wird mit einer Leistung von 1 KW bis 4 kW modulierbar sein, so dass der klei- ne kompakte Speicher für Trinkwarmwasser in etwa 1 Stunde nachgeladen werden kann. Der 100 l Speicher wird den Gaskessel in der Wohnung ersetzen, damit geht kein zusätzlicher wertvoller Raum in der Woh- nung verloren. Die kompakte Trinkwarmwasser-Wärmepumpe (dezentrales System) wird von duw auf Basis des FFG Projekts FiTNeS als Split-WP mit fassadenintegrierter Außeneinheit entwickelt. Der Kältekreislauf muss so optimiert werden, dass der Grenzwert von maximal 150 g R290-Kältemittel bei einer Leistung von ca. 1,5 kW nicht überschritten wird. Zur weiteren Reduk- tion des Platzbedarfs in den Wohnungen wird die Möglichkeit geprüft, die Wärmepumpe komplett in die Fassade zu integrieren. Damit wird auch bei diesem System in der Wohnung nur der Platz des ehemaligen Gas-kessels benötigt. Darüber hinaus übernahm duw auch die Entwicklung des Lüftungsgerätes, das in die vorgefertigte Fassade eingebaut wird. Abbildung 2: Konzept des zentralen, semi-zentralen und dezentralen Wärmepumpensystems (TWW-WP...Trinkwarmwasser-Wärmepumpe) Quelle: Projet PhaseOut Zentral Semi-zentral Dezentral Booster WP Dezentrale Pufferspeicher Verdampfer Pufferspeicher Aussenluft-WP Frischwasser-/ Wohnungs- übergabestation Verdampfer Pufferspeicher Aussenluft-WP Dezentrale TWW-WP Verdampfer Pufferspeicher Aussenluft-WP
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