„nachhaltige technologien 04 | 2020"
        
 Bündelung von Verbrauchsmustern Der Projektpartner AIT (Austrian Institute of Techno- logy) untersucht, ob und in welcher Form zeitliche Stromverbrauchsmuster für eine Verbesserung der Kommunikation mit den Endkunden und eine Opti- mierung von proaktiven und automatisiert erstellten Verhaltensempfehlungen genutzt werden können. Die Ausgangsüberlegung hierbei ist, dass sich verän- dernde Verlaufs- oder Prognosekurven in der Kommu- nikation mit den Endkunden ein Hindernis darstellen, und dass eine Abstraktion auf typische Verlaufskurven diese Kommunikation vereinfachen kann. Ausgangspunkt für die sogenannte Cluster-Analyse sind die mit Smart Metern erfassten 15-min Strom- verbrauchswerte pro Haushalt, wobei hier die Daten der letzten zwölf Monate verwendet werden. Die Analyse erfolgt auf Basis von 24h-Perioden, die jeweils um 4:00 morgens starten. Durch diese Wahl des Betrachtungszeitraumes fällt der Übergang von einem Muster in das nächste in einen Bereich mit erfahrungsgemäß geringer Aktivität; dadurch wird das sinnvolle Aneinanderreihen unterschiedlicher Verbrauchsprofile erleichtert. Der nächste Schritt besteht im Glätten der zeitlichen Verbrauchskurven durch einen gleitenden Mittelwert über einen Zeitraum von rund 2h. Auf Basis dieser ge- glätteten Daten wird eine Distanzmatrix errechnet, die zur Gruppierung (Clustern) der einzelnen 24h- Perioden verwendet wird. Als Ergebnis liegen dann charakteristische zeitliche Stromverbrauchsprofile vor, typischerweise zwischen 3 und 7 Profilen. Eine Analyse der Datenreihen von mehr als 100 Haus- halten über mehrere Jahre hat gezeigt, dass diese Vorgehensweise zu realistischen und brauchbaren Ergebnissen führt. In der nächsten Phase des Projektes werden diese Ansätze in der praktischen Kommunikation mit den Endkunden erprobt. Dafür wurde ein User Interface entworfen und umgesetzt, das es den einzelnen Haushalten erlaubt, die Ergebnisse des Clustering- Prozesses für ihren Haushalt einzusehen. Zusätzlich erhalten die Haushalte maßgeschneiderte Tipps, wie sie ihr zeitliches Verbrauchsverhalten anpassen kön- nen, um die Nutzung von ökologisch produziertem Strom zu erhöhen. Projektpartner Projektpartner der „Open Data Platform“ sind die Technische Universität Wien (Institute of Energy Sys- tems and Electrical Drives), AEE INTEC, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, EVN AG, Forschung Burgenland GmbH, Universität Graz (Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltig- keitsforschung), ms.GIS Informationssysteme GmbH, twingz development GmbH. Des Weiteren wird das Projekt von der Energie- und Umweltagentur Nieder- österreich, dem GreenTechCluster und der Energie Agentur Steiermark unterstützt. Weiterführende Informationen / Links im E-Paper https://greenenergylab.at/projects/open-data-platform/ Georg Lettner ist Leiter der Arbeitsgruppe und Projektleiter des Open Data Platform-Projekts “Aggregation and Smart Grids” der “Energy Economics Group” an der Technischen Universität Wien.  lettner@eeg.tuwien.ac.at Mag. Radostina Reiter ist Communications Manager der Forschungsinitiative “Green Energy Lab” des Programms Vorzeigeregion Energie des Klima- und Energiefonds.  radi.reiter@greenenergylab.at Dipl.-Ing. Philip Ohnewein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bereichs “Technologieentwicklung” bei AEE INTEC.  p.ohnewein@aee.at Johann Schrammel, MSc. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Technology Experience des AIT. johann.Schrammel@ait.ac.at Christian Lechner, MSc. ist Projektmanager bei EVN im Bereich Energiewirtschaftliche Planung. christian. Lechner@evn.at Aline Leiner, MSc. ist Projektmitarbeiterin und -koordinatorin bei ms.GIS 23 22 DIGITALISIERUNG IM ENERGIESEKTOR
        
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