„nachhaltige technologien 04 | 2020"

Zur Beantwortung dieser Fragen sollen einerseits Wissen, Standards, Protokolle und Verfahren zur kostengünstigen Erfassung und Nutzung von Daten in Gebäuden bereitgestellt werden. Es werden Open Data Concepts, Data Governance, Datenplattformen und Dateninformationsmodelle für Gebäudetechnik- anwendungen untersucht. Cloud Management zur Nutzung von Gebäuden als dezentrale Energieressource Quelle: IEA EBC Annex 81 Außerdem wird eine Simulationsumgebung für Gebäude entwickelt, die die Bewertung von unter- schiedlichen HLK-Regelungsstrategien ermöglicht. Dabei werden die Rahmenbedingungen für die Entwicklung und das Testen von modellprädiktiven Regelungsanwendungen untersucht. Als Modelle sollen sowohl White Box-, Grey Box- als auch Black Box- Ansätze für die Gebäudemodellierung Anwen- dung finden. Weiters sollen professionelle, kommer- zialisierbare Softwarelösungen zur Energieeffizienz- steigerung von Gebäuden entwickelt werden. Diese sollen auch für die Optimierung der Einbindung in übergeordnete Netze verwendet werden. Die Projekt- ergebnisse werden durch Fallstudien untermauert sowie durch gezielten Know-how-Transfer verbreitet. Konkrete Umsetzungen sollen durch innovative Ge- schäftsmodelle unterstützt werden. Nutzen für unterschiedliche Zielgruppen Zu den wichtigsten Zielgruppen und NutzerInnen der Ergebnisse des Projekts gehören Gebäude- eigentümerInnen, Facility ManagerInnen, politische EntscheidungsträgerInnen und ExpertInnen aus der Forschung. Datenstandards, -verfahren und -tools helfen GebäudeeigentümerInnen, Daten aus mehreren getrennten Quellen zu konsolidieren und die Interoperabilität der Anlagen in Gebäuden zu verbessern. Dies ermöglicht eine wettbewerbsfähige Beschaffung von Energieeffizienzdiensten und einen besseren Zugang zu Innovationen im Bereich Ener- gieeffizienz. Für politische EntscheidungsträgerInnen sind vor allem Leistungsindikatoren interessant. Datengesteuerte Indikatoren tragen dazu bei, Strate- gien, Programme und Geschäftsmodelle zu unterstüt- zen, die auf die Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden abzielen. Datenstandards, -verfahren und instrumente helfen Regierungen, durch die Nutzung der Digitalisie- rung in ihren eigenen Gebäuden Best-Practice-Beispiele aufzuzeigen. Weiters wird die Verfügbarkeit von Daten durch den Annex 81 Innova- tionsprozesse bei der Entwicklung neuer intelligenter Software- und Gebäudeautomationsanwendungen auslösen bzw. unterstützen. Österreichische Beiträge Aus Österreich nehmen drei Institu- tionen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten an dem Projekt der Internationalen Energieagentur teil: AEE INTEC als nationaler Koordinator, das Institut für Software Technology der Technischen Universität Graz (IST) und die Austrian Institute of Technology GmbH (AIT). AEE INTEC beschäftigt sich derzeit in zwei Projekten mit digitalen Gebäudezwillingen. In den Projekten „Digitaler Zwilling“, gefördert durch das Bundesmi- nisterium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobi- lität, Innovation und Technologie - Programmlinie Stadt der Zukunft, und “Arrowhead Tools“ (Horizon 2020 – ECSEL Joint Undertaking der EU) geht es darum, einen digitalen Gebäudezwilling in Echtzeit mit dem Gebäude mitlaufen zu lassen. Dabei ist das Ziel, im Gebäude- und Anlagenmodell (IDA ICE) optimierte Regelparameter zu generieren und damit den Energieverbrauch des Gebäudes zu senken und gleichzeitig den NutzerInnenkomfort zu erhöhen. Mehr zum Projekt Arrowhead Tools findet sich auf Seite 6 in diesem Heft. Digitaler Gebäudezwilling: 3D Animation des Gebäudes (links) und Darstellung der Haustechnik (Mitte) mit Visualisierung von Simulationsdaten, Echtzeitsimulation (rechts) Quelle: EQUA Solutions Datenmanagement Zeitreihen Analytics Daten Wissen Daten Daten Entscheidung Regelung: •Speicher •Flexible Lasten Vor-Ort-Daten: •PV-Erzeugung •Speicherstatus •Lastdaten Externe Daten: •Wettervorhersage •Energiemarktdaten Kommunikation mit geringer Verzögerungszeit IoT Sensoren Datenübersicht, Trends 25 24 DIGITALISIERUNG IM ENERGIESEKTOR

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