„nachhaltige technologien 04 | 2024"
In Subtask 2 wurde eine Berechnungsmethode entwickelt, die es ermöglicht, die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Speichersystemen anhand der rea- lisierten und akzeptablen Kosten je Speicherkapazi- tät zu bewerten. Diese Methodik wurde ursprünglich für thermische Speichersysteme 5 entwickelt, jetzt jedoch auf elektrische und chemische Speichersyste- me erweitert. Das benutzerfreundliche Tool, das auf dieser Methodik basiert, wurde bereits erfolgreich mit verschiedenen Speichertechnologien getestet, wobei Daten aus Fragebögen, von Teilnehmern des Tasks sowie öffentlich zugängliche Informationen verwendet wurden. Zukünftig soll das Modell in enger Zusammenarbeit mit Herstellern und Lieferanten weiter getestet und validiert werden. Neue Daten werden in das Tool integriert, um dessen Anwendbar- keit auf eine breitere Palette von Speichertechnolo- gien zu erweitern. In Subtask 3 wurden zahlreiche Fallstudien gesam- melt, um erfolgreiche Beispiele sowie schwierige Fälle zu analysieren. Diese dienen dazu, Muster zu identifizieren, die wirtschaftlich tragfähige Speicher- projekte fördern, sowie Herausforderungen aufzu- zeigen, die der Wirtschaftlichkeit entgegenstehen. Aus Österreich wurden mehrere Erfolgsgeschichten dokumentiert, darunter Pumpspeicherkraftwerke, die sich als effiziente und langlebige Speicherlösungen erwiesen haben. Auch elektrochemische Speicher, vor allem auf Lithiumbasis, haben sich in verschiedenen Projekten als wirtschaftlich erfolgreich erwiesen. Zudem wird auch an einer Transformation der erfolgreichen Realisierungen und Business Cases von Großwarmwasserspeichern in Dänemark für urbane Gebiete in Österreich gearbeitet. Neben den Erfolgsbeispielen wurden jedoch auch Heraus- forderungen identifiziert. So sind thermochemische Speicher aufgrund niedriger Zyklenzahlen und hoher Materialkosten derzeit wirtschaftlich schwer umsetz- bar. Auch die Integration von Redox-Flow-Batterien bleibt herausfordernd, da technische Hürden noch überwunden werden müssen. Subtask 4 konzentrierte sich auf die Entwicklung eines Bewertungsrahmens, der hilft, Energiespei- chersysteme in tragfähige Geschäftsmodelle zu überführen. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass der wirtschaftliche Erfolg von Speichersystemen stark von der spezifischen Anwendung abhängt. Es gibt keine allgemeingültige „beste“ Speichertechno- logie – die technischen Anforderungen und die Marktbedingungen bestimmen, welche Technologie wirtschaftlich realisierbar ist. Im Subtask 1 wurden umfassende Methoden zur Be- wertung der Wirtschaftlichkeit von Energiespeichern gesammelt und die relevanten Kennzahlen (KPIs) in vier Kategorien unterteilt: technische, ökonomische, ökologische und soziale Indikatoren. Abbildung 3: Auszug aus den technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Indikatoren Eine bedeutende Innovation ist die Entwicklung der Methode „Was kostet es, keinen Speicher zu haben?“. Dabei werden die Kosten eines Systems ohne Speicher denen eines Systems mit Speicher gegenübergestellt, um potenzielle Einsparungen – etwa durch vermiedene Emissionen oder geringere Energieverluste – zu berechnen. Diese Methode bietet einen neuen Ansatz zur Verdeutlichung des Wertes von Energiespeichern. Eine zentrale Erkenntnis dieses Subtasks ist, dass die Bewertung von Speichersystemen aus der Perspektive von Investoren erfolgen sollte. Investoren benötigen einfache, stabile Technologiebewertungen sowie klare Antworten auf technische, wirtschaftliche und regulatorische Fragen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. • Energiedichte [kWh/kg*m 3 ] • Effizienz [%] • Speicherkapazität [kWh] • ... Technische KPIs • Life-Cycle Kosten [€] • Gestehungskosten [€] • Amortisation [Jahr] • Projektrendite [%] • ... Ökonomische KPIs • Life-Cycle Emissionen (THG, ODP, etc.) • Ressourcenverbrauch • Flächenbedarf • Primärenergiebedarf • ... Ökologische KPIs • Einfluss auf Lebensqualität • Öffentliche Akzeptanz • Schaffung von Arbeitsplätzen • ... Soziale KPIs Subtask 1 Methods to evaluate energy storage economics Subtask 4 Energy storage valuation framework Subtask 2 Acceptable energy storage costs from application perspective Subtask 3 Success stories and difficult cases of energy storage systems Abbildung 2: Übersicht der Subtasks im IEA ES Task 41
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