AEE INTEC ist Koordinator für ein neues Projekt der Internationalen Energieagentur (IEA)
Thermische Bauteilaktivierung wurde in der Vergangenheit hauptsächlich zu Heiz- bzw. Kühlzwecken eingesetzt. Dabei schlummert in der Technologie ein weitaus größeres Potential. Durch Temperaturänderungen in der Bauteilmasse kann thermische Energie eingespeichert werden, sowohl Wärme als auch Kälte. Strukturelle Elemente in Gebäuden können so neben ihrer primären Funktion auch als Energiespeicher fungieren und dadurch eine Reihe an Vorteilen für das volatile, erneuerbar basierte Energiesystem der Zukunft bereitstellen. Das gilt für lokale Erzeugung aus PV oder Solarthermie, aber gleichermaßen auch für die Einbindung in übergeordneten Wärme- und Stromnetzen, die von den verfügbaren Speicherkapazitäten und Flexibilitäten profitieren können.Zum jetzigen Zeitpunkt ist die standardisierte Nutzung von Bauteilaktivierung als Energie- und Flexibilitätsspeicher jedoch noch nicht weit verbreitet und einzelnen Experten-Systemen vorbehalten. Zentrale technische und nicht-technische Fragestellungen und Herausforderungen sind noch unbeantwortet und verlangen nach international abgestimmten Lösungen.
Aus diesem Grund hat AEE INTEC vor gut einem Jahr eine Initiative zur Definition eines neuen Projekts (Tasks) im Rahmen des Programms Energiespeicher (Energy Storage Technology Collaboration Programme – ES TCP) der Internationalen Energieagentur gestartet und diesen Prozess koordiniert. Nach einem Jahr Definitionsphase wurde nun Mitte November 2022 das finale Arbeitsprogramm vom IEA Executive Committee des Energy Storage Technology Collaboration Programme der IEA angenommen.
Für den Task konnte in der Definitionsphase unter der Leitung Österreichs die Unterstützung von 30 Institutionen aus Forschung und Industrie aus elf Ländern gewonnen werden. Dieses Konsortium wird die zentralen Fragestellungen auf dem Weg zu einer standardisierten Nutzung thermischer Bauteilspeicher in vier Sub-Tasks bearbeiten (siehe Grafik).
Neben technischen Fragestellungen zu Fertigung, Konstruktion, Systemdesign und Regelung (Subtask A und Subtask B) stellen auch nicht-technische Fragestellungen wie Nutzer*innenkomfort, ökonomische und legistische Rahmenbedingungen (Subtask C) sowie die Definition geeigneter Schlüsselindikatoren (KPIs) in Subtask D ein zentrales Element des Task 43 dar.
Die starke gestalterische Rolle Österreichs setzt sich auch nach der abgeschlossenen Definitionsphase fort – AEE INTEC als Initiator und Treiber der Initiative wird mit Christoph Rohringer als Task Manager die übergeordnete Leitung des Task 43 übernehmen, während BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies als Regelungsexperte die Leitung des Subtask B innehat. Im nationalen Kernteam sind weiters die Fachhochschule Salzburg und e7 energy innovation & engineering aktiv, die im Bereich der thermischen Bauteilaktivierung Spitzenforschung betreiben. Start des IEA ES Task 43 – Thermische Bauteilspeicher ist im Jänner 2023.
Projektpartner
AEE INTEC, Leitung nationales Projekt und Task Manager – https://www.aee-intec.at
BEST, Leitung Subtask B – https://best-research.eu
FH Salzburg – https://www.fh-salzburg.ac.at
e7 energy innovation & engineering – https://www.e-sieben.at
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