Potenzialstudie zur Seriellen Sanierung von großvolumigen Gebäuden in Österreich: Mehr als 10.000 Gebäude prädestiniert

© RENVELOPE
Tabelle 1
Grafik 1

Im Rahmen des von AEE INTEC geführten Leitprojekts RENVELOPE hat unser Partner IIBW eine Studie zur Replikationsfähigkeit der RENVELOPE-Fassadenlösung für den österreichischen Gebäudebestand durchgeführt. RENVELOPE-Fassadenlösungen stellen serielle Sanierungen der Gebäudehülle dar, bei welchen die Fassadenmodule, je nach spezifischen Anforderungen des Gebäudes, auch Elemente der Haustechnik integrieren. Ziel der Studie war es, geeignete Gebäudetypen in Österreich für das RENVELOPE-System zu identifizieren und das Marktpotenzial serieller Sanierungen zu bewerten.

Die Hauptkriterien für die Eignung umfassen die Gebäudenutzung, das Baualter, die Anzahl der Stockwerke, das Fassadendesign sowie den Zustand der vorhandenen Dämmung. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für die technische Machbarkeit und ökologische Nachhaltigkeit der RENVELOPE-Renovierungen. Das geschätzte Marktpotenzial für RENVELOPE in Österreich umfasst rund 71.500 Gebäude, die als technisch und ökologisch geeignet identifiziert wurden (siehe Tabelle 1).

Trotz des erheblichen Potenzials von RENVELOPE für die energetische und thermische Modernisierung von Gebäuden stehen der Realisierung von Projekten basierend auf serieller Sanierung derzeit technische, wirtschaftliche und rechtliche Hürden entgegen, die die Anzahl der umsetzbaren Vorhaben begrenzen (siehe Grafik 1).

Von dem geschätzten Marktpotenzial sind unter aktuellen Rahmenbedingungen stolze 10.000 Gebäude für eine sofortige Renovierung mit dem RENVELOPE-System geeignet – auch nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Diese Zahl bedeutet für die Technologie der seriellen Sanierung ein enormes Potenzial, dessen Erschließung somit umgehend gestartet werden kann.. Bei rund 3.500 weiteren Gebäuden stellen rechtliche Barrieren, wie beispielsweise aktuelle Bauvorschriften, ein Hindernis für die sofortige Umsetzung des Systems dar. Die verbleibenden 58.000 Gebäude sind zwar technisch seriell sanierbar, erlauben aufgrund erhöhter Investitionskosten und mietrechtlicher Einschränkungen unter derzeitigen Rahmenbedingungen kein nach betriebswirtschaftlichen Kriterien positives Ergebnis.

Die Studie hebt aber auch hervor, dass einerseits große Stückzahlen in der seriellen Sanierung technologische Fortschritte erlauben, die zu einer Kostensenkung bei vorgefertigten Modulen und der Integration erneuerbarer Energien führen – sowie andererseits Anpassungen bei den vorherrschenden Rahmenbedingungen, das Potenzial für eine Umsetzung noch erheblich erweitern würden.

Die Analyse zeigt zudem, dass der RENVELOPE-Ansatz durch seine hohe Anpassungsfähigkeit überzeugt. Er ist auf verschiedene Gebäudetypen und urbane Kontexte übertragbar, was die Grundlage für eine Anwendung auch außerhalb Österreichs schafft. Dies hebt nicht nur die Innovationskraft von RENVELOPE hervor, sondern unterstreicht auch dessen Potenzial für eine internationale Skalierung im Bereich der seriellen Gebäudesanierungen.

Auftrag/Fördergeber

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie – Green Energy Lab“ durchgeführt.

Programm

Vorzeigeregion Energie 2021

Projektkoordinator

AEE INTEC

Projektpartner

Kontakt

Florine Leighton

Projektseite – IIBW

RENVELOPE