HeinrichBiCool – Klimapositive Kühlung und Biodiversität durch intensive Gebäudebegrünung

© Universität Graz

Wie wirksam ist Gebäudebegrünung im Kampf gegen sommerliche Überhitzung? Dieser Frage widmet sich das neue Demonstrationsprojekt HeinrichBiCool – am Beispiel eines Bestandsgebäudes der Universität Graz in der Heinrichstraße 80, genutzt von der Theologischen Fakultät.

Das Gebäude leidet in den Sommermonaten unter starker Aufheizung, was das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Nutzer:innen beeinträchtigt. Bereits 2022 wurde daher ein umfassendes Begrünungskonzept entwickelt. Durch gezielte Baumpflanzungen und Fassadenbegrünung an drei Seiten soll ein natürliches Kühlsystem entstehen, das technische Klimatisierung weitgehend ersetzt.
Im Rahmen des von der FFG geförderten Demonstrationsprojekts wird dieses Konzept nun baulich umgesetzt und wissenschaftlich begleitet. Die Projektleitung liegt bei der Direktion für Ressourcen und Planung der Universität Graz, die wissenschaftliche Leitung übernimmt AEE INTEC. Ziel ist es, mithilfe eines umfangreichen Monitorings den Einfluss der Begrünung auf Raumklima, Energiebedarf und Komfort unter realen Bedingungen zu erfassen.

Als Novum bei Begrünungsprojekten dokumentiert das Ökoteam systematisch die Biodiversität am und rund ums Gebäude – vor und nach der Begrünung –, um auch die oft genannten ökologischen Effekte quantitativ zu untersuchen. Das Landschaftsarchitekturbüro Studio Boden entwickelt im Projekt besonders material- und kosteneffiziente Lösungen für die Fassadenbegrünung, während das Technische Büro Siegfried Stark technische Alternativen gegenüberstellt – etwa hinsichtlich Energieeffizienz, CO₂-Bilanz und Betriebskosten.

HeinrichBiCool liefert somit wertvolle Daten, um künftige Bauwerksbegrünungen zielgerichtet, wirksam und nachhaltig zu gestalten – und zeigt, wie viel eine „grüne“ Kühlung wirklich leisten kann.

DI Dr med. Martina Majcen

DI Dr med. Martina Majcen

Arbeitsschwerpunkte: Gebäudeenergiesysteme und NutzerInnenkomfort, Null- und Plusenergiegebäude