Die nah Wärme St. Ruprecht GmbH – 2001 von Gerhard Matzer gegründet – betreibt ein Biomasse Heizwerk ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen. Das Fernwärmenetz wächst seither stetig, sodass 2011 ein neues Heizwerk errichtet wurde. Heute versorgen insgesamt drei Biomassekessel (980 kW, 600 kW und 300 kW) die rund 100 Wärmekunden, darunter Gemeindeamt, Schulen, Feuerwehr sowie mehrere Wohnhäuser, Hotels und Gasthäuser.
Vor drei Jahren wurde auf Anregung von AEE INTEC die Idee geboren, das Heizwerk um eine thermische Solaranlage zu erweitern. Die anschließend von AEE INTEC erstellte Vorstudie wurde im Rahmen des EU-Projektes „Solar District Heating – From policy to market (SDHp2m)“ durchgeführt und vom Land Steiermark, Abteilung 15 – Energie, Wohnbau, Technik gefördert. Nach der positiven Beurteilung von AEE INTEC wurde gemeinsam mit der Firma Gasokol, eine thermische Solaranlage geplant und im Jahr 2020 am Standort des neuen Heizwerks errichtet.
Daten zum Heizwerk und der Solaranlage
Projektname: |
Nahwärme St. Ruprecht |
Anschlussleistung Fernwärmenetz |
ca. 3.800 kW |
Gelieferte Wärmemenge |
ca. 6.500 MWh |
Solaranlage: |
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Bruttokollektorfläche: |
1.590 m² HT-Großflächenkollektoren (Gasokol, PowerSol136) |
Aperturfläche: |
1.350 m² |
Neigung: |
35° |
Energiespeichervolumen: |
138 m³ Pufferspeicher (100 m³ + 38 m³ Bestandsspeicher) |
Heizungssystem/Heizhaus: |
2 Hackschnitzelkessel (600 kW, 980 kW) |
Solarer Deckungsgrad: |
14 % (Messung) |
Spezifischer Solarertrag: |
660 kWh/m²a (Messung, bezogen auf die Aperturfläche) |
Projektkosten: |
Ca. 620.000,- |
Monitoring-Periode: |
Juli 2020 bis Juni 2021 |
Erstes Betriebsjahr über allen Erwartungen
Die thermische Solaranlage ist so ausgelegt, dass die Wärme in den Sommermonaten zu fast 100 % ohne Betrieb der Biomassekessel zur Verfügung gestellt werden kann. Möglich macht das die Solaranlage mit den beiden Pufferspeichern sowie eine ausgeklügelte Regelung der Anlage. Durch den zusätzlichen Pufferspeicher können nun größere Leistungsspitzen bewältigt werden. Im Jahr 2020 wurden durch die thermische Solaranlage insgesamt 876.000 kWh in das Netz eingespeist und damit alle Erwartungen von Gerhard Matzer bei Weitem übertroffen.
Unterstützt wurde die Errichtung der Anlage im Rahmen des Förderprogramms vom Klima- und Energiefonds. Die Förderrate lag dank KMU-Bonus bei über 40%.
https://www.klimafonds.gv.at/call/solarthermie-solare-grossanlagen-2021/
Gerhard Matzer wurde für das Projekt von Eurosolar Austria mit dem Solarpreis 2021 ausgezeichnet.
http://www.eurosolar.at/Drucksorten/Solarpreis2021/Solarpreisbroschuere2021.pdf
Der Monitoring-Bericht ist im Detail anbei verfügbar: