AbSolut – Absorptionstechnologien als Lösungen für nachhaltige Fernwärme und Fernkälte
In Österreich werden aktuell mehr als 2,1 Millionen Menschen und zahlreiche Betriebe mittels Fernwärme im Ausmaß von 19 TWh/a an Energie versorgt [1]. Wobei Wachstumsraten in diesem Sektor von durchschnittlich 0,8%/a für die nächsten fünf Jahre prognostizieren werden. Dieser steigende Bedarf wird derzeit meist durch Investitionen in Netzinfrastruktur und Versorgungseinheiten gedeckt. Gleichzeitig kann aber ein erheblicher Anteil erneuerbarer und Abwärme, aufgrund vergleichsweise zu niedriger Temperaturen nicht für diese Netze genutzt werden.
Die potenziellen Anwendungsmöglichkeiten von Absorptions-Wärmepumpsystemen (AWS) sind vielfältig und umfassen von der Rauchgaskondensation in den Kraftwerken, der lokalen Fernwärme-getriebenen Kälteversorgung, bis hin zur Nutzung von Absorptionswärmetauscher als Fernwärme-Umformer ein breites Spektrum zur Steigerung der Energieeffizienz in der Fernwärme- und/oder Kälteversorgung. Derzeit sind diese Anwendungen in Mittel- und Nordeuropa kaum eingesetzt, obwohl potenzielle Anlagen am Markt verfügbar wären.
Das dreijährige kooperative Forschungsprojekt AbSolut begegnet dieser Herausforderung durch die Entwicklung sinnvoller Integrationskonzepte mit AWS als Schlüsselkomponente. Konkrete Anwendungsbeispiele der Energieversorger werden im Detail untersucht. Eine jeweilige techno-ökonomische Analyse liefert dabei eine wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungsprozesse, welche die Versorgungsunternehmen zur Bewertung von Anwendungen mit ökologischem Mehrwert heranziehen können. Zusätzlich steht aber auch die Weiterentwicklung von einfach bedienbaren „Engineering-Tools“ im Vordergrund des Forschungsprojektes. Das Aufzeigen von gelungen Integrationskonzepten mit hohem Replikationspotenzial und die Entwicklung einfacher Auslegungswerkzeuge soll zur erhöhten Marktdurchdringung dieser Systeme in Österreich und Europa beitragen.
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[1] Energie in Österreich Zahlen, Daten, Fakten. Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Wien, 2019.
Projektkoordination
AEE Institut für Nachhaltige Technologien